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Zarina - Dunkle Künste

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Zarina - Dunkle Künste - Seite 2 Empty DANKE, ABER

Beitrag  ViolinenVirtuosin Mi Jul 04, 2012 9:22 am

Bitte schreibt Kommentare in den anderen Eintrag Smile
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Beitrag  Carlos05 Mi Jul 04, 2012 10:37 pm

Kannst du noch mehr Kapitel reinstellen!
Bittttteeeeeee!

Carlos05

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Beitrag  ViolinenVirtuosin Do Jul 05, 2012 1:01 am

Carlos05 schrieb:Kannst du noch mehr Kapitel reinstellen!
Bittttteeeeeee!

Wenn du mal eine konkrete Rückmeldung gibst Smile
Das nächste Kapitel muss ich erst noch schreiben! Nutz die Zeit für eine Kritik, bitte im anderen Thema/Eintrag also unter "Zarina - Dunkle Künste - Kommis"
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Zarina - Dunkle Künste - Seite 2 Empty ok

Beitrag  Carlos05 Do Jul 05, 2012 1:44 am

Ok!Ich hab auch ne geschichte geschrieben darf ich sie in diese fo reinstellen?Sie ähnelt ein bisschen deiner ist das schlimm?

Carlos05

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Beitrag  ViolinenVirtuosin Do Jul 05, 2012 1:46 am

Sieh´s mal so: Solange du meine Geschichte nicht als deine ausgibst, kannst du das machen. Wenn du dich inspirieren lässt, ist es ok. Stell sie ruhig rein, dazu ist der Bereich da!
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Beitrag  Carlos05 Do Jul 05, 2012 1:49 am

Dankeschön!!

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Beitrag  Carlos05 Do Jul 05, 2012 2:06 am

Kannst du dir meine geschichte durchlesen und mir dann sagen ob sie ok ist?

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Beitrag  ViolinenVirtuosin Fr Jul 06, 2012 2:43 am

17. Kapitel
„Glaubt mir, es passt ihr hervorragend!“, sagte Janette und ihre Augen leuchteten. Ihr Blick wanderte zu Ka-tarina, die, ihre Augen geschlossen, die Informatio-nen über ihre Tochter wie ein Wattebausch das Wasser aufsog.
„Sie sieht genauso aus wie du, Katarina. Nur die Augen...“ Ihr Blick wanderte zu Katarinas Freund und Angelinas Vater, der hinter seiner Freundin stand und auf sie mit einem Lächeln herabblickte.
„...die Augen sind deine.“ Er hob den Kopf. Seine grünen Augen blitzten auf. „Tatsächlich?“ Janette nickte. „Genau wie deine.“, sagte sie und stand von ihrem Sessel auf. Katarina lächelte und öffnete die Augen. „Wann...bringst du sie denn her? Oder sollen wir zu ihr kommen?“, fragte sie leise.
„Ich werde sie herbringen. Ihr könnt momentan den Ort nicht verlassen, es ist zu gefährlich. Wenn Leos Spione herausfinden, dass Angelina ihnen womög-lich einen Strich durch die Rechnung machen könn-te, werden sie nicht nur mich, sondern auch euch und sie angreifen.“, erklärte Janette selbstsicher und stand auf. „Ihr müsst mir ein Datum sagen.“ Kata-rina stand auf.
„Wir müssen einen Tag finden, wo die Kooperenzen still stehen.“ Sie trat zum Fenster und sah hinaus. Ihr Freund nickte. „Dito.“ Janette überlegte.
„Das wäre wahrscheinlich Samstag, ich könnte es einrichten“, meinte sie dann. „Und eure Tochter hat ja keine Schule.“
Katarina drehte sich um und nickte. „Gut.“ Dann fiel sie dem Mann um den Hals und küsste ihn. Ur-plötzlich.
Er war nicht minder überrascht als Janette, da sich Katarina mit so etwas in der Regel zurückhielt, wenn die beiden nicht alleine waren. Aber vermutlich be-trachtete sie inzwischen Janette als enge Vertraute und Freundin.
Die Vertraute und Freundin machte sich klamm-heimlich aus dem Staub. Vielleicht sollte sie die bei-den in ihrem innigen Kuss besser alleine lassen.

In den nächsten Wochen lief der Schulalltag normal weiter. Janette unterrichtete gleich nach dem Zwi-schenfall wieder, sodass die unruhige Menge beruhigt werden konnte. Die einzigen, die das Geschehene noch sehr auf Trab hielt, waren Niju, Nico, Max und ich. Nach langer Absprache und Beratung hatten wir auch Max eingeweiht, da er sich ausgeschlossen ge-fühlt hatte. Er half nun wo er konnte und recherchier-te viel für uns, leider ohne Ergebnisse.
Janette hatte sich bisher nicht gemeldet, aber ich hielt mich an das Sprichwort: „Gut´ Ding will Weile ha-ben!“ Auch wenn es mir schwer fiel sprach ich Janette nicht mehr auf meine Eltern und das Treffen an, hauptsächlich aus Angst, sie könnten von mir ge-nervt sein.
Inzwischen waren vier Wochen vergangen, seit Janette fast ermordet worden war, und wir hatten es schon wieder verdrängt. Niju und ich waren auf dem Weg zum Gebäude, da wir gerade Sport gehabt hatten. Angeregt unterhielten wir uns über die Turnkür, die wir ausarbeiten mussten. Da fiel mir die Geschichte von Marina ein, die ich sofort meiner besten Freundin erzählte. Laut lachend liefen wir zur Schule, als un-sere Jungs auftauchten.
„Hey ihr beiden!“ Nico und Max kamen von einem Seitenweg auf den Hauptweg.
„Was gibt es denn hier zu lachen?“, fragte Max inte-ressiert und sah uns gespannt an. Niju und ich war-fen uns einen Blick zu- und die Jungs wurden einer erneuten Lachsalve ausgesetzt. Etwas gekränkt zog Nico mich an sich.
„Wollt ihr es uns nicht endlich sagen?“, fragte er und sah mich mit großen Dackelaugen an. Immer, wenn er so schaute, schmolz ich dahin wie Butter unter der Sonne. Ich küsste ihn.
„Es ist aber wirklich nicht wichtig.“, sagte ich ihm und lächelte. Er grinste. „Dann hör ich auf zu fra-gen!“, grinste er und küsste mich erneut.
„Es tut mir ja Leid, eure Zuneigung unterbrechen zu müssen, aber ich würde euch Angie gerne kurz entführen!“, sagte da eine warme Stimme hinter uns. Wir trennten uns erschrocken und drehten uns um.
Janette stand vor uns und sah so aus, als ob sie ein Lachen kaum zurückhalten konnte. Mir schoss das Blut ins Gesicht. „Klar.“ Ich warf Nico einen kurzen Blick zu und sah mich kurz zu Niju um, die aber schon mit Max weiterschlenderte. Nico sah noch ein-mal kurz zu Janette und mir, dann deutete er einen Kuss an und lief den Beiden hinterher.
Ich drehte mich mit erwartungsvollem Gesicht zu Ja-nette. „Was ist denn?“, fragte ich gespannt und ver-suchte, ihren Gesichtsausdruck zu deuten. Janette lächelte. „Ich war bei deinen Eltern.“
Die Spannung wurde unerträglich? Was war mit ih-nen? Hatten sie sich vielleicht schon einen Zeitpunkt ausgesucht, wo ich sie endlich sehen konnte?
„Na los, mach es nicht so spannen!“, forderte ich Ja-nette ungeduldig auf. Sie lachte, woraufhin ich an-fing zu schmollen. Blöde Kuh, dachte ich, schimpfte aber gleichzeitig mit mir.
„Deine Eltern haben einen geeigneten Zeitpunkt zum Treffen ausgesucht!“, sagte Janette mit leicht erhobener Stimme. Sie sah mich erwartungsvoll an.
Ich sah sie ungläubig an. „Ehrlich?“ Janette nickte. „Ganz ehrlich.“, sagte sie lächelnd.
Ich ballte meine Hände vor Freude zu Fäusten und versuchte, ihr nicht noch einmal um den Hals zu fal-len, aber ich hielt es ungefähr fünf Sekunden aus. Schon hing ich wieder an meiner absoluten Lieb-lingslehrerin. „Danke!“, flüsterte ich. Janette umarm-te mich und schob mich dann von ihr weg. „Schon gut. Ich hab’s ja gerne gemacht. Sie freuen sich näm-lich genauso wie du.“ Ich bemühte mich, dieses lächer-liche Dauerlächeln abzustellen, aber ich scheiterte. Stattdessen wurde es noch breiter. Vermutlich sah ich aus wie ein Breitmaulfrosch. Janette lächelte. „Wir werden uns am Samstag auf die Socken machen.“, verkündete sie. Ich verglich sie unwillkürlich mit dem Engel aus der Bibel, der den Hirten von Jesus erzählte. Wenn ihnen dort die frohe Botschaft ver-kündet wurde, kam es mir hier genauso vor. „Janet-te...ich hab dich lieb!“, brachte ich noch heraus, dann drehte ich mich um und rannte so schnell ich konnte zu den anderen zurück.
„Hey Leute!“, schrie ich von weitem, als ich sie fast eingeholt hatte. Sie drehten sich um und winkten. Ich legte noch einen Zahn zu und wurde schließlich von Nico aufgefangen. „Was ist denn?“, fragte er. Ein Lächeln umspielte meine Lippen.
„Sage ich euch lieber drinnen!“, sagte ich mit leuch-tenden Augen. Nico zog eine Augenbraue hoch und ich hängte mich bei ihm ein. Niju und Max eilten schnell weiter, vermutlich wollten sie schnell ins Haus, um die Neuigkeit zu erfahren.
Wie liefen zu viert schweigend die Treppen hoch, zu unserem Zimmer. Niju setzte sich auf ihr Bett, Max ließ sich in die Sitzecke sinken und Nico zog mich zu sich auf mein Bett. Alle sahen mich gespannt an.
Ich sah alle an, nach der Reihe.
„Am Samstag...“ Ich machte eine Pause um die Stille genießen zu können. Keiner wagte auch nur zu at-men.
„...werde ich meine Eltern sehen!“ Ich sah sie voller Freude an. Stille und Fassungslosigkeit.
Der erste, der sich fing, war Nico. Und der umarmte mich so schnell, dass ich gar nicht folgen konnte, sondern mich nur in seinen Armen wieder fand. „Das ist doch wunderbar!“ sagte er und er klang wirklich fröhlich. Auch Niju sprang auf, schob Nico beiseite und umarmte mich. „Na endlich.“, war ihr einziger Kommentar und ihre Augen funkelten lus-tig. „Das wurde aber auch höchste Zeit!“, sagte Max und lehnte sich an die Wand. Ich stimmte ihm zu.
„Allerdings.“ Nico lehnte sich an die Wand und legte die Füße hoch. „Dann muss ich wieder schnüren!“, stellte er dann aber mit einem missbilligenden Ge-sichtsausdruck fest. Ich nickte und streckte mich, um ihm einen Kuss zu geben. „Du bist ja lieb.“ Nico zog mich zu sich. „Ich habe keine andere Wahl.“, stellte er trocken fest. Ich grinste ihn an. „Nein, hast du nicht.“ Und wir küssten uns erneut.

Katarina sah stumm an die Decke. Sie lag in seinen Armen, dicht an ihn gekuschelt. Er spürte, dass sie unruhig war und strich ihr über den Kopf. „Es ist al-les gut!“, murmelte er. Sie drehte sich komplett zu ihm. „Ich weiß nicht.“ Sie musterte ihn. „Du hast sie noch nie gesehen. Während für mich nur sieben Jahre vergangen sind.“ Sie schloss die Augen, er zog sie sanft wieder in die Kissen. „Na und?“ Sie sah ihn irritiert an als er leise lachte.
„Ich habe dich immer damit beruhigt, dass ich gesagt habe, dass mir deine Erzählungen genügen. Und wenn sie wirklich so aussieht wie du...kann ich mir ein Bild von ihr machen.“ Er nahm ihren Kopf in seine Hände und legte seine Stirn an ihre.
„Außerdem sehe ich sie morgen“, flüsterte er noch und küsste sie sanft.
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Zarina - Dunkle Künste - Seite 2 Empty - 18. Kapitel -

Beitrag  ViolinenVirtuosin Fr Jul 06, 2012 2:43 am

18. Kapitel
Am Samstagmorgen wachte ich bereits um sechs Uhr auf. Janette hatte mich für punkt acht Uhr in den Frühstücksraum bestellt, damit wir pünktlich los konnten. Ich war so aufgeregt wie noch nie. Endlich, endlich lernte ich meine Eltern kennen! Na schön, dachte ich, während ich mich schnell anzog. Meine Mutter kannte ich ja etwas mehr als meinen Vater. Sechs Jahre, um genau zu sein.
Leise, um Niju nicht zu wecken, lief ich zum Frühs-tück nach unten. Ich sah nur einzelne Leute, voll wurde es samstags erst gegen neun. Schließlich war heute kein Unterricht, außer vielleicht ein paar Nach-schreiber.
Als ich um kurz nach Acht den Saal betrat, waren dort nur ein paar Leute, es war dementsprechend ru-hig. Janette saß an einem der letzten Tische, hatte be-reits ein Brötchen vor sich liegen, eine Tasse, dem Ge-ruch zu urteilen war es Tee, und war in ein Buch ver-tieft. Ich nahm mir einen Teller und ging das Früh-stücksbüfett lang.
Nachdem ich mich mit Brötchen und Aufschnitt ein-gedeckt hatte, nahm ich mir vorsichtshalber ein Tab-lett, wo ich den vollen Teller drauf stellte. Ich goss mir noch eine Tasse voll Tee ein und ging vorsichtig, um nichts fallen zu lassen, zu Janette.
Als ich mein Frühstück vor ihr abstellte, sah sie hoch. „Hallo“, sagte sie mit einem Lächeln und las weiter. Ich sah sie ein wenig irritiert an, beließ es aber dabei.
Still und schnell machte ich mich an mein Frühs-tück. Ich hatte gerade die erste Brötchenhälfte auf und beschmierte die zweite mit Butter, da legte Janette das Buch weg.
„Wenn wir rasch hier wegwollen, musst du dich zü-gig umziehen. Wir sollten uns neun“, sie sah auf die Uhr, „spätestens halb zehn draußen treffen.“ Ich nickte und legte Salami auf die Brötchenhälfte. Ja-nettes Blick fiel darauf. „Und ich würde ordentlich essen, aber nicht zu viel“, grinste sie.
Ich warf ihr einen beleidigten Blick zu, der von ihr mit einem Lächeln quittiert wurde.
„Werden wir eigentlich laufen oder fahren?“, erkun-digte ich mich. Schließlich musste ich mein Schuh-werk dem anpassen. Janette lachte leise. Ich sah sie gekränkt an. „Das ist eine ernst gemeinte Frage!“, sagte ich empört. Janette nickte. „Natürlich. Wir wer-den nicht mit dem Auto fahren. Erst laufen wir ein bisschen, dann werden mir mit einer Kutsche zu dei-nen Eltern gefahren.“, informierte sie mich. Ich nick-te. „Dann ist gut.“ Ich widmete mich wieder meinem Frühstück. Janette stand auf. „Ich gehe schon mal.“, sagte sie und nahm ihren Teller. Ich nickte. „Lass dich nicht mehr überfallen!“, sagte ich ihr noch leise. Sie lächelte. „Versprochen.“ Dann verließ sie den Frühstücksraum.
Nach dem Frühstück sprintete ich wieder die Treppen hoch. Nun waren schon mehr Leute und sahen mich schief an. Keiner hatte es am Samstagmorgen so ei-lig.
Mit Nico war verabredet, dass ich ihn wecken sollte. Also klopfte ich an seine Tür. Ich hörte ein Rumoren im Zimmer, zwei Stimmen und schließlich wurde die Tür von Nico geöffnet. Ich fiel ihm sofort um den Hals und küsste ihn. „Guten Morgen!“, lächelte ich. Nico erwiderte den Kuss. „Morgen, Prinzessin.“, grinste er und zog die Tür hinter sich zu. „Auf, schnell, du willst doch nicht deine Eltern warten las-sen.“ Ich nickte und zog ihn mit mir nach oben.
Niju war inzwischen auch wach. Sie kam gerade im Morgenmantel aus dem Bad, die Haare im Handtuch als Turban hochgesteckt. Ich umarmte sie fröhlich und ließ sie verdutzt stehen, um mein Kleid aus dem Schrank zu holen.
Glücklich nahm ich es vom Bügel und lief ins Bad, wo Niju wieder vor dem Waschbecken stand.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir noch eine halbe Stunde hatten. Wir, viel mehr Nico, hatten die Woche schon geübt. Mittlerweile brauchte er nur noch zehn Minuten für die Schnürung.
Ich zog mich schnell bis auf die Unterwäsche aus. Auf Janettes Rat hin zog ich noch eine schwarze Strumpfhose unter das Kleid und ein schwarzes, ein-faches, weit ausgeschnittenes Spaghettiträgertop an. Nico musste wie immer draußen warten. Niju be-trachtete mich amüsiert. „Willst du ihn eigentlich immer draußen warten lassen?“ Ich sah sie mit einem verschmitzten Lächeln an. „Solange, bis er begriffen hat, das ich nicht gewillt bin, bevor ich sechzehn bin, mit ihm in irgendeiner Weise...“ ich suchte nach dem richtigen Wort, was aber Niju schon für mich über-nahm. „Sex meinst du.“ Ich nickte verlegen. Nijus Grinsen wurde breiter. „Dasselbe verklickere ich gera-de Max. Offenbar leiden wir beide unter dem Sex-Syndrom der Jungs.“ Wir lachten los. Nico klopfte an die Tür. Wir stockten kurz und mussten noch mehr lachen.
Nico betrat mit gekränktem Blick das Badezimmer und lehnte sich an die Wand. „Was ist so lustig?“
„Wir haben gerade von dir gesprochen“, grinste ich. „Auf jeden Fall indirekt.“ Niju lachte noch mehr.
Nico brummelte etwas Unverständliches. „Ich hoffe nichts Schlechtes!“ Ich schüttelte den Kopf. „Wie man es nimmt.“ Nico nahm das Kleid. „Jetzt nicht trö-deln.“, sagte er. Ich vermutete, dass er unser Gespräch gehört hatte und musste erneut kichern.
Niju verließ das Bad.
Ich schlüpfte in das lange, wunderschöne Kleid und zog es, so gut es ging, an. Nico trat hinter mich und ließ seine Finger kurz über meine Schultern gleiten. Bevor er damit begann, die Schnürung zu schließen, legte er meine langen Haare über meine Schultern. Ich schloss meine Augen und genoss die Vertrautheit zwischen uns.
Schließlich trat Nico einen Schritt zurück. Er hatte auch den letzten Knoten gemacht. Ich ließ meine Haare zurück auf meinen Rücken fallen und begut-achtete mich. „Danke.“ Nico lächelte, ich sah es im Spiegel. „Bitte.“ Dann nahm er die Bürste, die neben dem Waschbecken lag und machte sich vorsichtig daran, meine Haare zu kämmen. Ich sah ihn durch den Spiegel überrascht an. „Nico...“ Er lächelte und kämmte weiter.

Als ich dann schließlich fix und fertig, einparfü-miert und dezent geschminkt vor ihm stand, grinste er.
„´Hinreißend, Mademoiselle!“, säuselte er scherzhaft und bot mir seine Hand an. „Darf isch bitten?“ Ich lachte herzhaft. „Ich danke Euch, Nicolai“, sagte ich vergnügt und legte meine Hand in seine.

Katarina wachte heute noch früher als sonst auf und sobald ihre Gedanken klar waren, dachte sie nur an eine einzige Sache.
In kürzester Zeit hatte sie sich gewaschen, angezo-gen und ihre Haare gekämmt. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es erst halb acht war.
Sie schlich auf Zehenspitzen ins Schlafzimmer, wo ihr Freund und Lebensgefährte immer noch tief und fest schlief. Sie setzte sich vorsichtig auf die Kante des Bettes und legte ihre linke Hand auf seine Schul-ter. „Max!“, flüsterte sie und küsste ihn auf die Stirn. Er brummelte etwas und tastete mit seiner rechten Hand nach ihrer auf seiner Schulter liegen-den. Katarina lächelte und ergriff seine. Da schlug er die Augen auf. „Was weckst du mich?“, fragte er un-willig. Katarina lachte auf und küsste ihn. „Weil in ein paar Stunden du deine Tochter kennen lernen wirst.“, sagte sie mit einem Lächeln. Das reichte, um ihn innerhalb weniger Minuten aus dem Bett zu be-fördern, was sonst mindestens eine halbe Stunde dauerte.
So kam es, dass sie nach vierzig Minuten unten am Tisch saßen und frühstückten. Max war nachdenk-lich. Es war ein komisches Gefühl, das ihn gleichzei-tig beruhigte und unberuhigte. Seine Tochter...es klang so unglaubwürdig.
In jungen Jahren, und sie waren beide schon über 500 Jahre alt, hatten sie sich Kinder gewünscht. Sie hat-ten es aber immer wieder verworfen, da ihr Leben zu unkoordiniert und zu gefährlich und voller Risiken war. Er trank nachdenklich einen Schluck Wasser. Katarina lächelte und sah ihn an. Sie wusste, woran er dachte. So oft schon hatten sie die Möglichkeit, Kinder zu bekommen wieder aufgegeben, sich aber gegenseitig nie vernachlässigt. Sie konnte sich nicht so ganz in seine Lage versetzen. Zwar erkannte sie schnell und gut, wenn er flunkerte, aber jetzt konnte sie seine Gefühle nicht ganz deuten.
Leise stellte sie das Glas ab, er sah auf und lächelte verlegen. Katarina schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln. Max seufzte leise und wandte sich wieder seinem Frühstück zu.

Auf dem Weg nach unten wurden wir oft komisch angeschaut. Ich rechnete es Nico hoch an, denn er war sehr beliebt an der Schule. Dass er sich hier nun ein bisschen lächerlich machte, war sehr gentlemanlike. Zwar liefen nicht viele Schüler über unseren Weg, aber es waren doch schon einige.
Unten an der Tür war niemand. Wir gingen sofort nach draußen.
Um nicht ganz zur Lachnummer zu werden hatte ich mir eine Jacke umgelegt, und die machte sich nun auch gleich nützlich. Draußen war es ziemlich frisch. Nico und ich sahen uns nach Janette um, aber ich konnte sie nicht entdecken. Ungeduldig und mit klappernden Zähnen tippte ich unter dem langen Kleid mit den Füßen auf den Boden und wippte ab und zu. Nico legte seinen Arm um meine Schulter. Da kam aus dem Wald eine schlanke Gestalt mit langen Haaren direkt auf uns zu. Ich kniff die Au-gen zusammen, um besser zu sehen. Als sie noch knapp dreihundert Meter entfernt war, konnte man sie erkennen. Es war Janette, die Haare hatte sie ele-gant hochgesteckt. Sie hatte ein dunkelblaues Kleid an, bodenlang, nicht ganz so weit geschnitten, ab der Taille ging es nicht ganz so weit wie bei meinem aus-einander. Bis zur Taille war es allerdings auch eng, mit einem weiten V-Ausschnitt. Auch sie hatte eine Jacke um die Schultern gelegt.
Ich hob die Hand und winkte kurz. Nico verkrampfte sich ein wenig. Ich wusste nicht, warum. Janette eilte auf uns zu und begrüßte Nico mit einem Nicken, dass er etwas zögerlich erwiderte. Ich ließ ihn los.
„Alles in Ordnung?“, erkundigte ich mich. Janette nickte. „Ja. Ich habe aufgrund der Temperaturen die Kutsche ein kleines Stück näher bestellt.“ Ich seufzte erleichtert. Das hörte sich nicht schlecht an. Janette fuhr fort. „Allerdings sollten wir uns trotzdem beei-len.“ Ich nickte und drehte mich zu Nico. Janette lief kurz ins Haus, die Gelegenheit nutzten wir für einen intensiven Kuss. Als wir uns lösten, lächelte Nico wieder. „Pass auf dich auf!“, befahl er lächelnd. Ich nickte. „Versprochen.“ Dann kam Janette und ich trat einen Schritt von Nico. Sie sah uns erwartungsvoll an. „Fertig?“ Ich sah zu Nico. Wenn er es war, war ich es auch. Er lächelte aufmunternd. Tief holte ich Luft und drehte mich um, zu Janette. Zögernd nickte ich. Janette nickte und deutete auf den Wald. „Dann los.“
Sie lief los. Ich schaute noch einmal zurück, dann folgte ich ihr. Nun erfasste mich eine Woge von Ge-fühlen, die mich verwirrte. Ich freute mich auf das Wiedersehen meiner Eltern, schließlich hatte ich mei-nen Vater noch nie bewusst gesehen. Auf jeden Fall konnte ich mich nicht an ihn erinnern.
Andererseits hatte ich auch Angst vor dem, was auf mich zukam. Wenn nun meine Eltern etwas ganz anderes von mir erwartet hatten und enttäuscht wa-ren?
Außerdem hatte ich Angst vor der Reise. Janette lief selbstsicher vor mir her, als sei sie diesen Weg schon tausend Mal gegangen. Das ist gar nicht so abwe-gig!, schoss mir durch den Kopf. Schließlich ist sie mit deinen Eltern befreundet!
Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich aufs Laufen. Irgendwie würde ich das schon hinbekom-men.
Schließlich verlangsamte Janette ihre Schritte. Ich war so konzentriert auf den Boden gewesen, dass ich es erst gar nicht merkte und mit ihr zusammenstieß. Erschrocken wich ich zurück. „Entschuldige, ich habe dich nicht gesehen!“, stammelte ich und sah sie verle-gen an. Janette lächelte. „Wir sind gleich da.“ Ich runzelte die Stirn. „Ganz da?“ Sie lachte. „Nein. Was meinst du, wie lange sind wir gelaufen?“ Ich überleg-te. So richtig auf die Zeit hatte ich nicht geachtete. Ich drehte mich schweigend in Richtung Sonne. „Vielleicht ein oder zwei Stunden?“, schlug ich vor. Janette schüttelte den Kopf. „drei.“ „Was?“, kreischte ich. „Wir sind drei Stunden gelaufen und ich habe es nicht gemerkt?“ Kopfschüttelnd sah ich erneut auf den Boden. „Wie kann die Erde so interessant sein?“ Janette zog mich weiter. „Du hast doch bestimmt schon die Ruine entdeckt.“ Das traf mich wie ein Schwall kaltes Wasser. „Die...Ruine?“, fragte ich vor-sichtig.
„Du willst mir nicht erzählen, dass du die Ruine noch nicht gesehen hast.“ Ich sah sie vorsichtig an, während sie mich weiterzog. „Ich...“ Janette seufzte. „Du kannst genauso schlecht lügen wie Katarina.“ Ich sah schmollend zu Boden. Schade, bei meinem Vater hatte es immer gewirkt. Ach Moment, es war ja gar nicht mein Vater. Ich gab einen Seufzer von mir. „Es ist alles so schrecklich kompliziert.“
Vor uns tat sich eine Lichtung auf. Und, natürlich , wir standen vor dieser Ruine, vor der ich damals weggelaufen war. Ich beäugte sie misstrauisch.
„Ich mag sie aber nicht“, verkündete ich. Janette stimmte mir mit einem Nicken zu. Sie zog mich dennoch weiter. Inzwischen wehrte ich mich auch nicht mehr.
Je näher wir dem Gemäuer kamen, desto unwohler fühlte ich mich. Janette schien auch nicht so ganz wohl zu sein, sie verlangsamte ihren Schritt.
Einhundert Meter vor der Ruine hielt sie an und lauschte. Ich sah mich unruhig um, ständig hatte ich da Gefühl von Beobachtung und Gefahr.
Plötzlich drang ein geller Pfiff durch die Luft. Ich schrie erschrocken auf und wollte wegrennen. Was war da gewesen? Janette hielt mich fest. Verzweifelt klammerte ich mich an ihren Arm. „Was war das?“, fragte ich sie mit großen Augen. Das zauberte ihr ein Lächeln auf das Gesicht. „Keine Sorge. Alles ist in bester Ordnung.“ Sie schüttelte mich ab und ging weiter nach vorne. Ich eilte ihr hinterher. „Warte auf mich!“ Da öffnete sich mit einem Quietschen das Tor, das schief in den Angeln hing, und ein Mann in mittelalterlichen Kleidern trat heraus. Sein Erschei-nungsbild zeugte für eine etwas gehoben Position. Ich sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Janette schien allerdings überhaupt nicht mehr beunruhigt zu sein. Mit festen Schritten trat sie auf ihn zu. „Louis.“ Der Mann verbeugte sich und ergriff ihre Hand. Er hauchte einen Kuss darauf. „Mademoisel-le.“ Er richtete sich mit einem Lächeln wieder auf. Anscheinend schien er Franzose zu sein.
Ich kam nur ganz langsam näher zu ihnen. Janette streckte die Hand zu mir aus. Auf ihren Wangen hatten sich zwei kleine rote Flecken gebildet, vielleicht wegen diesem Louis?
„Das ist Prinzessin Zarina.“ Ich schreckte kurz auf, war ich doch tatsächlich schon in meine Überlegun-gen vertieft gewesen. Louis schien aber nicht minder überrascht als ich. Aber er verbeugte sich, sehr, sehr tief, und küsste auch mir die Hand. Ich wurde rot und versuchte, ein wenig zu lächeln. Er stellte sich wieder aufrecht hin und musterte mich. „Sie ist das Ebenbild von unserer geschätzten Königin“, stellte er fest. Janette trat neben ihn. „Nicht wahr?“ Louis bot ihr den Arm an. „Sodann, ich habe den Auftrag, Euch sicher ins Schloss zu bringen. Folgt mir!“ Ja-nette hängte sich bei ihm ein und nahm meine Hand. Anscheinend wollte sie sicher gehen, dass ich nicht ausriss. Bei ihrem Anblick musste ich grinsen. An-scheinend hatte sie es so richtig erwischt.
Wir umrundeten das Gemäuer. Dahinter stand eine offene Kutsche. Janette löste sich aus Louis Arm und ging mit schnellen Schritten darauf zu. Der überhol-te sie und lächelte. „Du musst trainieren, Janette.“ Sie verdrehte die Augen und er öffnete mit einer kleinen Verbeugung die Tür. Er half uns beiden in die Kut-sche und schloss die Tür. Er selber nahm vorne Platz und ergriff die Zügel der weißen Pferde. Sie schnaubten, als er sie antraben ließen.
Kurz darauf galoppierten wir über den Waldboden. Aber die Kutsche fuhr ruhig. Janette lächelte. „Schlaf ruhig, wir fahren noch lange.“ Mit einem Gähnen, das eigentlich ein Lächeln hatte sein sollen, lehnte ich mich zurück. Kurz darauf war ich eingeschlafen.

Als ich aufwachte, war es dunkel um mich herum. Irgendjemand hatte ein Verdeck hochgeklappt, sodass Janette und ich vor Wind und Wetter geschützt wa-ren. Gähnend setzte ich mich auf. Auch Janette schlummerte mir gegenüber. Sie hatte den Kopf an die Wand gelehnt und schlief. Ich lächelte. Sie hatte ein Lächeln auf den Lippen, vermutlich träumte sie von Louis. Zugegeben, er sah nicht schlecht aus. Ga-lant, charmant (war das nicht dasselbe?). Für mich zwar zu alt, aber da ich nicht wusste, wie alt Janette überhaupt war, konnte ich nur nach dem Charakter urteilen. Und demnach passten sie beide, meiner Meinung nach, wunderbar zusammen.
Louis rief etwas vom Kutschbock aus.
„Prinzessin?“ Ich brauchte eine Weile, um zu merken, dass ich gemeint war. An die Anrede würde ich wohl nie gewöhnen können.
Ich streckte den Kopf aus dem Fenster. Unter einem kleinen Überhang der Kutsche saß Louis. Er drehte sich kurz, um sich zu vergewissern, dass ich auch schaute, vermutlich. Mit einem zufriedenen Ge-sichtsausdruck drehte er sich wieder nach vorne. Draußen war es schon ein wenig dunkel geworden.
„Mademoiselle, wir werden in Kürze das Schloss er-reichen. Seid so gut und weckt Janette.“ Ich drehte mich um und tippte die Schlafende an der Schulter an. „Janette!“, sagte ich leise, aber bestimmt. Sie fuhr erschrocken hoch. „Was ist?“ Ich grinste. „Schön ge-träumt?“ Sie rieb sich die Schläfen und setzte sich auf. „Ja...“ Dann sah sie mich irritiert an. „Warum?“ Ich ging auf die Frage nicht ein, sondern setzte sie gleich in Kenntnis.
“Louis lässt mich ausrichten, dass wir – ich zitiere – das Schloss in Kürze erreichen werden.“
Janette nickte, offensichtlich war sie zufrieden. „Sehr gut.“
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Zarina - Dunkle Künste - Seite 2 Empty - 19. Kapitel -

Beitrag  ViolinenVirtuosin Fr Jul 06, 2012 2:44 am

19. Kapitel¬
Wir fuhren nur noch wenige Minuten. Wenn man aus dem Fenster der Kutsche sah, konnte man Häu-ser erkennen. Sie waren relativ modern, auf jeden Fall sahen sie so aus. Die Menschen, die wir sahen, beäugten die Kutsche neugierig. Sie waren alle sehr elegant und mittelalterlich angezogen. Allerdings sah man auch einige mit Mobiltelefonen. Das er-staunte mich ein wenig. Diese Kombination fand ich gewöhnungsbedürftig.
Auch jüngere Leute in meinem Alter sah man gele-gentlich. Meist zusammen mit ihren Freundinnen, Freunden oder Familien. Einige, einzelne Paare sah man auch. Sie hielten sich meist im Hintergrund.
Irgendwann spürte ich Janettes Blick in meinem Rü-cken. Da merkte ich erst, wie nah ich ans Fenster ge-rutscht war. Verlegen rutschte ich wieder zurück.
Schließlich deutete Janette nach draußen.
„Du kannst das Schloss von hier aus sehen.“ Mit ei-ner Bewegung wirbelte ich zum Fenster. Tatsächlich, von hier aus konnte man das große Gebäude sehen. Prachtvoll, groß und es lag in der Abendsonne. Ein wunderschöner Anblick. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Als wir näher kamen, setzte ich mich wieder gerade hin. Mir war ein bisschen schwindelig geworden. Ja-nette strich mir über die Stirn.
„Beruhige dich!“
Ich nickte nur und schloss die Augen, um mich zu zentrieren.
Kurz darauf erklang eine kurze Fanfare. Erschro-cken schlug ich die Augen auf und blickte aus dem Fenster.
„Wow!"
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

Als die beiden aus der Kutsche stiegen, drehte sich oben ein Zimmermädchen vom Fenster weg und drehte sich um. Das Mädchen rannte zu Katarina, die unruhig im großen Saal herumlief. Ihre Nerven wa-ren gereizt, sie selber angespannt. Zu sehr lastete der Druck auf ihr. Als das Mädchen an die Tür klopfte, zuckte die junge Frau zusammen. „Ja?“ Als die Magd eintrat, fiel die aufgebaute Anspannung ab. „Ist sie...“ Das Mädchen nickte. „Ihre Kutsche ist gerade eingetroffen.“

Angelina sah staunend nach oben zum Turm. Janet-te schob sie weiter. „Nicht einschlafen!“, drängte sie.
Angelina trat langsam die große Freitreppe nach o-ben. Am Tor standen zwei Posten. Sie öffneten wort-los den Eingang für die beiden. Angelina betrachtete sie neugierig, als sie eintrat, verneigten sie sich. Schnell sah sie wieder nach vorne. Da trat an einer weiteren Treppe im Schloss ein Mädchen vor. Sie knickste vor Janette und wandte sich interessiert An-gelina zu. Auch vor ihr knickste sie, beinahe noch tiefer als vor Janette. Angelina wusste immer noch nicht, was sie davon halten sollte. Hilflos sah sie zu Janette. Die schien sie aber gar nicht zu beachten, Louis trat nämlich eben gerade zur Tür herein und verbeugte sich erneut mit Handkuss vor ihr. Angeli-na verdrehte die Augen. Anscheinend war es schlim-mer, als sie gedacht hatte. Louis lächelte und drehte sich um. Er sprach zu dem Mädchen.
„Danke, ich werde sie in den Saal führen.“ Sein Ton duldete keinen Widerspruch. Das Mädchen war zwar nicht erfreut, fügte sich aber seinem Wort und ver-schwand mit einem Knicks. Louis reichte nun Ange-lina die Hand.
„Wenn Ihr mir folgen wollt.“
Angelina versuchte ein Lächeln, heraus kam ein schiefes Grinsen. Janette seufzte. Sie müsste noch viel lernen.
Louis ging den beiden voraus die Treppe hoch. Er ver-gewisserte sich nicht, dass sie ihm folgten. Janette würde ihm überall hin folgen, das wusste er. Und Zarina würde sich an Janette halten.

Schließlich standen sie vor einer großen Tür. Sie war aus Holz und kunstvoll verziert.
Louis drehte sich um und küsste den Damen die Hand.
„Ich werde Euch jetzt verlassen.“ Janette schenkte ihm noch einen langen Blick und ein Lächeln.
Dann waren die beiden alleine.
Janette drehte sich um und zupfte an Angelinas Kleid ein wenig herum.

Im großen Saal, wo die beiden erwartet wurden, herrschte Panik, die von Katarina verbreitet wurde. Sie wuselte hin und her, schickte Diener und Mägde hin und her, bis alle Bediensteten den Raum verlas-sen hatten. Max drückte ihre Schultern.
„Du solltest dich etwas entspannen.“
Katarina nickte und schloss die Augen, während sie tief einatmete.
„Ausatmen!“, erinnerte sie Max.
Sie schlug verwirrt die Augen auf.
„Was?“
Max lächelte sanft.
„Eigentlich hätte ich mehr Gründe aufgeregt zu sein als du“, stellte er fest und strich ihr ein Strähne aus dem Gesicht. Katarina schüttelte den Kopf.
„Da liegst du falsch. Gegen dich hat sie bestimmt keinen Groll. Ich habe sie verlassen. Und solche Tren-nungen hinterlassen tiefe Wunden in der Seele.“
Max schüttelte den Kopf.
„Es ist unmöglich, dir ernsthaft böse zu sein.“
Katarina lächelte und küsste ihn sanft. Es über-raschte Max, denn sonst war Katarina sehr zurück-haltend, wenn die Bediensteten im selben Raum wa-ren.
Schließlich schob er sie weg.
„Wir sollten aufhören.“ Katarina zog kurz einen kleinen Schmollmund, dann stellte sich die Panik wieder ein. Schließlich sprach Max ein Machtwort.
„Katarina! Stell dich neben mich und lass sie endlich rein holen!“ Katarina sah ihn kurz erschrocken an, dann nickte sie schweigend und gab einem Türsteher einen kleinen Wink.

Angelina seufzte.
„Janette! Reicht es nicht langsam?“
Janette ignorierte ihre Frage und strich die letzte Falte glatt. Sie trat einige Schritte zurück.
„So, ich denke, das wird reichen.“
Angelina nickte. „Eindeutig.“
Sie atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen. Irgendwo hatte sie gelesen, dass gezieltes Atmen ei-nen beruhigte. Bei ihr bewirkte es eher das Gegenteil.
Schließlich klopfte ein Mann neben der großen Tür mit einem Stab auf den Boden.
„Prinzessin, Ihr werdet erwartet. Bitte folgt mir.“
Janette schob Angelina nach vorne.
„Geh schon!“ Angelina sah sich verwirrt um.
„Kommst du nicht mit?“
Janette schüttelte den Kopf.
„Ihr drei seid ganz alleine.“
Angelina schaute bestürzt nach vorne. Dass sie drei waren hatte sie für einen kleinen Moment vergessen gehabt. Schließlich öffnete sich schon die Tür. Und sie hatte keine Zeit mehr, sich darüber Sorgen zu machen, was sie sagen sollte. Denn nun musste sie gehen.
Sie ging langsam auf die sich öffnende Tür zu. Mit jedem Schritt, den sie näher kam, öffnete sie sich mehr und mehr, und sie konnte immer mehr vom Raum erblicken.
Ihre Ungewissheit und Aufregung wuchs mit jedem Meter. Und schließlich konnte sie den Saal erblicken.
Er war sehr prachtvoll, aber dafür hatte Angelina kei-ne Blicke übrig. Die einzigen, die in diesem Moment Aufmerksamkeit erhielten, waren die zwei Menschen, die in der Mitte des Raumes standen und sich fest an den Händen hielten, als wären sie auch sehr aufge-regt. Angelina betrat den Raum und blieb aber direkt hinter dem Türbogen stehen. Die Tür fiel zu. Und es herrschte Stille. Sie hörte nur ihr eigenes Herzklop-fen, als sie die beiden genau beobachtete.
Allerdings erging es Katarina und Max nicht an-ders. Katarina brach beinahe Max´ Fingerknochen, so fest drückte sie zu. Aber er bemerkte das nicht einmal im Ansatz. Er hatte nur Augen für das junge Mäd-chen, das da vor ihm stand.
Angelina fühlte sich in der Stille unwohl. Sie wollte irgendetwas sagen, aber sie war unfähig auch nur einen Laut heraus zu bringen. Katarina merkte das wohl, und so half sie ihr auf die Sprünge.
„Zarina...“, flüsterte sie leise, so dass es nur Max vernehmen konnte. Er bemerkte nun auch ihren fes-ten Griff und befreite seine Knochen aus ihrer Ge-walt.
Angelina sah nur, wie die junge Frau ihre Lippen be-wegte, sie konnte immer noch keinen Laut hören.
Schließlich nahm sie sich ein Herz, ein Löwenherz und zwang sich, wenigstens ein Wort zu sprechen.
„Mutter...“ Ihre Augen wanderten zu dem Mann. „Va-ter...?“, ihre Stimme wurde mit jedem Wort leiser.
Ihre Mutter hatte sich nicht verändert. Das heißt, wenn, dann im positiven Sinne. Sie hatte immer noch dieselben, strahlenden Augen, wie Angelina es in Erinnerung hatte.
Max nickte langsam und unauffällig. Er stand starr, unfähig, sich zu bewegen. Es erschien ihm wie ein Wunder, dass er sein Kind noch einmal lebend zu Gesicht bekommen sollte. Und Katarina standen die Tränen in den Augen.
„Kleines...komm her!“, brach es schließlich aus ihr heraus und sie öffnete die Arme.
Es dauerte nur eine Sekunde, da stürzte Angelina in die Umarmung ihrer Mutter. Und mit den Tränen, die in diesem Moment vergossen wurden, hätte man das ganze Land mit Trinkwasser versorgen können.
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Zarina - Dunkle Künste - Seite 2 Empty - 20. Kapitel -

Beitrag  ViolinenVirtuosin Fr Jul 06, 2012 2:44 am

20. Kapitel
Janette hatte sich derweil schon wieder ihren Pflichten zugewandt. Sie hatte sich ein Pferd satteln lassen und jagte nun über die Felder. Sie hatte eine kleine Tasche auf ihrem Schoß und vergewisserte sich oft, dass sie noch da war. Denn dort war eine Botschaft, die möglicherweise alle Pläne von Katarina und Max ändern könnte.
Sie trieb ihre Stute noch mehr an, obwohl diese schon ihr Bestes gab. Aber Janette glaubte daran: Wenn Du an deinen Grenzen bist mach noch ein bisschen wei-ter, dann hast Du dein vollstes Können ausgeschöpft. Dafür dürfte das Pferd sich nachher auch eine Ruhe-pause gönnen, ausgiebig auf der Weide grasen.
Ihr Ziel kam in Sicht.
Sie musste nur noch den Wald durchqueren, dann konnte sie sich in Sicherheit wiegen. Das hieß, ein bisschen noch aufmerksam sein und genauestens aufpassen. Aber den Umweg am Wald durfte sie sich nicht leisten.
Janette hatte sehr gute Augen, wie es sich für einen Vampir gehörte, aber der Wald der Finsternis hatte seine eigenen Regeln und Gesetze. Wer sich nicht an sie hielt, spürte den Zorn des Waldgeistes sofort.
Janette kannte die Regeln genau. Wenn auch norma-lerweise Vampire die Dunkelheit bezwingen konnten; so waren sie hier diejenigen, die sich unterordnen mussten.
Die Tiere spürten das natürlich auch und verhielten sich entsprechend nervös. Nur wer eine gute Verbin-dung zu seinem Pferd hatte, konnte hier heil durch-kommen. Und Janette und ihre Stute verstanden sich blind.
Sie ritt nur noch mit einer Hand am Zügel. Denn sie durfte die kleine Tasche auf keinen Fall verlieren.
Sie kannte den Wald zwar, denn sie ritt oft diesen Weg, aber jedes Mal war etwas anders. Ob auf ge-heimnisvolle Weise Lichtungen entstanden oder Bäume und Büsche gewachsen waren, jedes Mal musste sie sich an den Sternen orientieren.
Sie ließ ihren Blick umher schweifen. Manchmal er-blickte sie gefährlich glühende Augen in der Dunkel-heit, die aber bei genauerem Hinsehen verschwanden. Dann beschleunigte sie wieder ein wenig, um der Ge-gend zu entkommen.
Es war hier still, man hörte nur vereinzelte Tierlaute. Verzweifelte Rufe von Gejagten oder Gefangenen, die kurz vor ihrem Ende standen oder Jubelschreie.
Janette war heute sehr unwohl. Sie konnte es sich nicht erklären, woran das liegen konnte. Irgendetwas war anders, und zwar bedeutend anders.
Sie hörte ein Rascheln in den Büschen. In jedem an-deren Wald hätte sie das ignoriert und wäre weiter geritten. Aber heute parierte sie sofort durch und spitzte die Ohren. Sie wendete ihre Stute und sah sich genau um. Sie erblickte in den Büschen rote, fun-kelnde Augen. Sie runzelte die Stirn. Das waren die-selben, die sie vorhin schon einmal gesehen hatte, da war sie sich sicher. Aber warum sollte sie jemand be-obachten?
Janette beschloss, es vorerst zu ignorieren und ihren Weg fortzusetzen.
Sie gab ihrer Stute die Hilfe und galoppierte an. Und es geschah genau das, was sie erwartete hatte. Hinter ihr sprang etwas aus dem Gebüsch. Sie drehte sich lieber nicht um sondern spornte ihre Stute noch mehr an, eine Hand um die Tasche geklammert.
Sie betete insbrünstig, dass sie sich nur getäuscht hatte und die Augen sie nicht verfolgt hatten.
Aber ihre Hoffnungen wurden nicht erfüllt.
Sie hörte hinter sich ein schreckliches Gebrüll. Es klang wie das eines Löwen, aber gleichzeitig auch wie das eines Raben.
Und das erinnerte sie vor allem am eines: Die Legende vom Rabenköpfigen Löwen. Eigentlich glaubte sie nicht an solche Legenden, aber irgendwie...
Sie drehte sich vorsichtig im Sattel herum – und stieß einen Schrei aus, als sie das Tier erblickte.
Es hatte den Körper eines Löwen, aber da, wo der Hals ansetzte, hatte es einen Kopf und Hals wie ein schwarzer Rabe, aber in der Größe eines Löwenkopfes. Die Augen waren rot und leuchteten grell. Der Schna-bel war ebenfalls rot und sehr scharf.
Janette fiel fast vom Sattel, so sehr hatte sie sich er-schrocken. Nur mit Mühe konnte sie sich und die Ta-sche gerade noch retten.
Sie schloss die Augen und hoffte, dass sie dem Vieh noch rechtzeitig entrinnen konnte.
Ihr Pferd wurde nervös und wieherte unruhig, selbst-verständlich hatte es etwas bemerkt. Janette flüsterte beruhigend auf es ein, aber sie wusste, dass es nicht viel bringen würde.
Sie hörte das Stampfen der Pfoten des Löwen hinter sich, rhythmisch und unaufhaltbar. Sie hörte das Krächzen und Brüllen hinter ihr. Und ihren eigenen Herzschlag, ihre eigenen Angstschreie.
Als hätte das Wetter es gewusst fing es auch noch an zu regnen. Blitze sausten am Himmel entlang, Donnr grollte. Janette spürte, wie das Vieh immer nä-her kam. Und im Regen konnte sie nicht fliegen.
Verzweifelt schrie sie. Sie wusste, dass ihr keiner hel-fen konnte, aber sie musste sich irgendwie wieder be-ruhigen.
Sie hörte, wie das Viech nach ihnen schnappte. Ent-setzt schrie sie auf, als ihre Stute scheute und stieg. Janette fiel – es kam ihr wie in Zeitlupe vor. Sie um-klammerte die Stofftasche, die vom Regen noch nicht durchnässt worden war, denn sie war magisch vor Feuchtigkeit geschützt worden. Leider nicht vor Monsterangriffen.
Janette rappelte sich auf, der Löwe war noch ein paar Meter ihrer flüchtenden Stute nachgelaufen. Doch nun knurrte er gefährlich und drehte sich zu ihr um. Erneut schrie sie wieder auf. Sie wusste zwar, dass sie eigentlich keine Chance hatte, aber sie musste es ver-suchen und auf ein Wunder hoffen. Also rannte sie los. Sie betete insbrünstig, dass jemand sie retten würde, obwohl sie genauso gut Leo ein Friedensange-bot hätte machen können.
Der Löwe war schneller als sie. Er stieß zu – und Ja-nette spürte einen stechenden Schmerz an der rechten Fußfessel. Schreiend fiel sie zu Boden und rollte sich ab. Sie hielt schützend die Arme vor das Gesicht, um die Tasche, die nun durch die Luft flog kümmerte sie sich nicht mehr. Der Rabenlöwe brüllte laut auf. Sie zuckte erschrocken zusammen und spürte die Trä-nen kommen.
„Nein! Nein!“, schrie sie und zog sich in die Nähe des Gebüsches. Über ihr grollte der Donner und die Blitze zuckten am Himmel. Der Regen prasselte auf die Erde, sie war ganz durchnässt, aber das zählte für sie nicht.
„Hilfe!“, schrie sie wieder, aber es war hoffnungslos, das wusste sie gleichzeitig.
Der Rabenlöwe krächzte triumphierend und holte zum Schlag aus, er hob eine Pranke und öffnete den scharfen Schnabel um einen Angriffsschrei von sich zu geben. Janette gab jede Hoffnung auf. Sie weinte und zog sich zu einer Kugel zusammen.
Das Ungeheuer holte aus, Janette bereitete sich auf den Schmerz vor – aber er blieb aus.
Stattdessen hörte sie, wie es auf einmal laut jaulend aufkrächzte und sich abwandte.
Ungläubig öffnete Janette die Augen. Sie erblickte das Unmögliche.
Das Ungeheuer hatte in der linken Flanke einen Pfeil. Und auf einem kleinen Hügel in der Nähe stand der Schütze, der zum erneuten Schießen an-setzte.
Das Ungeheuer schrie auf und versuchte, den Pfeil herauszuziehen. Aber der Pfeil hatte eine Veranke-rung. Er riss das Fleisch des Tieres auf, es sank zu Boden und kämpfte weiter. Der Schütze schoss einen weiteren Pfeil ab – und traf, offensichtlich ins Herz, denn das Tier bäumte sich noch einmal auf, dann prallte der Kopf auf dem nassen, schmutzigen Wald-boden auf. Ein Blitz zuckte am Himmel, heller als alle anderen. Es war tot.
Kurz hörte Janette nur den Regen und den Donner. Sie entspannte sich langsam, es war vorbei. Sie lebte.
Jemand hatte sie gerettet.
Und derjenige trat vom Hügel herunter. Den Bogen hatte er sinken lassen. Er kam auf sie zu. Janette wusste nicht recht, wie sie sich verhalten sollte. Des-wegen stand sie mühsam auf. Ihr Blick schweifte umher, auf der Suche nach der Tasche. Sie entdeckte das Stück ein paar Meter von ihr entfernt. Schnell trat sie zu ihm und hob es auf. Erleichtert drückte sie die Tasche an sich. Der Schütze kam weiterhin auf sie zu.
Erwartungsvoll sah sie ihn an. Er schien zu lächeln, aber mehr konnte sie nicht erkennen.
Schließlich, als er nur noch ein paar Meter vor ihr stand, schlug er die Kapuze herunter, die er aufge-habt hatte. Es war Louis.
„Louis!“, flüsterte Janette leise. Sie trat ein paar Schritte auf sie zu.
„Warum...Wieso...“
Er kam zu ihr und nahm sie sanft in seine Arme.
„Beruhige dich. Es ist ja nun alles gut“, lächelte er. Janette nickte. Ihre Augen blieben gedankenverloren an seinen Lippen hängen. Er öffnete sie leicht, als wollte er etwas sagen, aber dann lächelte er nur, nahm ihren Kopf in beide Hände, ließ den Bogen fal-len und küsste sie.
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Zarina - Dunkle Künste - Seite 2 Empty - 21. Kapitel -

Beitrag  ViolinenVirtuosin Fr Jul 06, 2012 2:45 am

21. Kapitel
Zarina hatte sich aus den Armen ihrer Mutter nicht gelöst. Sie hatten sich noch nicht einmal getrennt, als sie schließlich ihr Vater zu den Sitzgelegenheiten geführt hatte. Und jetzt saß sie zwischen ihren El-tern, die linke Hand bei ihrer Mutter, die rechte bei ihrem Vater. Er musterte sie mit leicht prüfendem Blick.
„Du schaust wirklich so aus wie deine Mutter als sie noch jünger war.“
Zarina betrachtete ihre Mutter. Die drückte ihre Hand.
„Das war bisher das einzige, was er von dir wusste“, erklärte sie leise und blickte sanft zu ihm.
Zarina betrachtete die Fenster ihr gegenüber.
„Erzählt mir was von euch. Ich weiß so wenig dar-über.“
Stille folgte auf ihre Aufforderung.
Schließlich begann ihr Vater zu sprechen. Zögernd und verhalten.
„Reicht es dir nicht, zu wissen, wer du bist?“
Zarina blickte schnell zu ihm.
„Das ist ja der springende Punkt. Ich weiß zwar viel, aber ich kann es einfach nicht zuordnen! Was macht ihr hier, was mach ich hier, wer seid ihr wirklich?“ Letzteres galt ihrer Mutter, die den Blick abwandte.
Katarina tat es weh, ihre Tochter leiden zu sehen, aber sie wollte nicht, dass sie alles erfuhr. Dann würde Leo es ausnutzen, schamlos und ohne Gnade. Sie ant-wortete deshalb nicht.
Max erging es ähnlich, aber er empfand auch Scham darüber, dass sie neben ihnen saß und nichts über sich wusste.
„Gut.“
Katarinas Kopf schoss herum und sah ihn warnend an. „Wir können es nicht riskieren, da weißt du ge-nau! Denke doch daran, wie er es ausnützen könnte!“
„Aber wenn sie weiß, woran sie ist, kann sie sich da-vor schützen!“, widersprach er ihr. Katarina setzte dem nichts mehr entgegen. Sie schloss den Mund und drückte Zarinas Hand noch einmal.
„Aber nicht hier.“ Sie stand auf und ließ ihre Tochter los. „Hier gibt es zu viele Ohren.“

Kurz darauf spazierten sie zu dritt in einem abge-sperrten Teil des Schlossgartens. Hier waren sie allei-ne. Katarina hatte sich bei Max eingehängt und ei-nen Arm um Zarina gelegt. Sie genoss die Nähe zu ihrer Mutter, auf die sie solange verzichten musste.
Da fiel ihr etwas ein, was sie eigentlich noch gerne besprochen haben würde: Wer war denn ihr Dad, wenn Max ihr Vater war?
Gerade als sie den Mund öffnete um genau das zu erfragen, fing Max an.
„Ich denke, wir fangen bei deiner Mutter an. Eigent-lich solltest du das im Geschichtsunterricht bespro-chen haben. Janette versprach uns, es dir verdeckt bei-zubringen und...“ Er blieb stehen. Katarina sah ihn fragend an.
„Die Selbsterkennung“, flüsterte er. Kurz blieb Kata-rina wie versteinert stehen. Dann wandte sie sich has-tig zu Zarina um.
„Zarina, hat Janette die Selbsterkennung mit dir durchgeführt?“, fragte sie, ein hektischer und pani-scher Unterton schwang in ihrer Stimme mit. Zari-na dachte kurz nach. Bei dem Wort klingelte etwas.
„Selbsterkennung?“, fragte sie mit gerunzelter Stirn. Max fiel alles aus dem Gesicht.
„Du hast keine Ahnung, was das ist?“
Zarina schüttelte den Kopf. Langsam und unsicher.
„Irgendwie – im Unterbewusstsein kenne ich das Wort, aber...“
„Das muss an ihrer Herkunft liegen“, meinte Katari-na und sah verzweifelt Max an. Er schien einen Mo-ment unentschlossen.
„Bist du sicher, dass ihr das nicht gemacht habt?“, fragte er Zarina schließlich. Sie zuckte verwirrt mit den Schultern.
„Was denn?“
Max seufzte, dann sah er zu Katharina. „Schaust du nach?“ Sie nickte und strich Zarina die Haare nach vorne. Die war nun noch verwirrter.
Katharina schob die flache Hand unter den Stoff des Kleides, unter Zarinas Schulterblatt. Zarina erin-nerte sich an den kleinen Schriftzug, den Janette als Selbsterkennung bezeichnet hatte.
Da fiel es ihr wieder ein. Aber da hatte Katarina schon ihre Hand auf der Narbe liegen. In dem Moment durchfloss beide ein Strom von Wärme.
Zarina quiekte erschrocken auf, Max sah sie ge-spannt an und Katarina seufzte erleichtert auf.
„Sie haben es doch getan.“
Max nickte zufrieden. „Gute Janette.“
Katarina nickte und nahm wieder Zarinas Hand.
„Du musst wissen, wenn die Selbsterkennung nicht in Anwesenheit der Eltern durchgeführt wird, tritt sie manchmal nicht in Kraft, denn sie muss von deinen leiblichen Eltern bestätigt werden. Das war der Schauer eben“, erklärte sie mit sanfter Stimme.
„Und wenn nicht, werde ich nicht zum Vampir?“, fragte Zarina unsicher.
Max nickte. „So ungefähr. Einige...nun ja.“
Ein Schweigen breitete sich aus, offensichtlich woll-ten beide den Satz nicht zu Ende bringen. Zarina merkte das wohl und wollte nun aber auch den Rest wissen.
„Also...was ist nun mit euch?“
Max räusperte sich. „Wir waren bei deiner Mutter ste-hen geblieben. Also, du weißt, dass sie die Tochter von König Leo ist.“ Er sah prüfend zu Zarina, die ge-spannt an seinen Worten hing. Katarina sah auf den Boden, während sie durch den Garten wandelten.
„Das weiß ich. Und den Rest auch. Irgendwie“, meinte Zarina.
„Also, deine Mutter und ich, wir sind nach England geflohen. Leo hat damals schon sehr viel Macht ge-habt, er machte keinen Unterschied; ob schuldig oder unschuldig; alle, die seiner Meinung nach etwas falsch gemacht hatten, wurden solange gefoltert, bis sie sich zur Tat bekannten, die ihnen vorgeworfen wurde, auch, wenn sie unschuldig waren. Dann wur-den sie auch nicht frei gelassen oder vor Gericht ge-stellt, wie er es ihnen als Vorwand gesagt hatte, son-dern getötet. Das war seine Lieblingsbeschäftigung. Und, wie du dir vorstellen kannst, hatten einige Vampire etwas dagegen. Sie schlossen sich uns an und wir bildeten eine Rebellengruppe. Klein am An-fang, aber wir wuchsen, unaufhörlich. Und unsere Rebellen sind treu.“
Er machte eine kleine Pause um Luft zu holen. Kata-rina fuhr für ihn fort.
„Wir haben trainiert, jede freie Minute. Unser Ziel war es, ihn zu besiegen. Die Vampire von seinem Joch zu befreien. Das war unser Anliegen. Und darauf arbeiteten wir immer hin. Leo wusste davon zuerst nichts. Wir arbeiteten hauptsächlich tagsüber, er war sehr nachtaktiv. Von dieser Seite aus gab es also kei-ne Probleme. Wir waren sicher, dass alles klappen würde. Der Aufstand, der Sturz. Wir wollten die Mo-narchie abschaffen.“
„Und dann waren wir soweit. Mehrere Jahrhunderte hatten wir trainiert. Wir trommelten alle zusammen und bereiteten den Aufstand vor. Leo bekam alles zu spät mit. Zwar konnt er noch rechtzeitig seine Armee aufstellen, aber sie waren nicht vorbereitet. Wir über-raschten sie tagsüber. Die Armee war schnell geschla-gen. Leo hatte sie sehr vernachlässigt“, ergänzte Max die Erzählung weiter.
„Aber wir haben nicht mit seinen Tricks gerechnet. Während wir uns im Triumpf befanden und das La-ger der Armee stürmten, trommelte Leo seine Gehilfen zusammen. Lauter gute Kämpfer, Drachen, abtrün-nige Elfen, Werwölfe, sogar Vampire. Gegen die ka-men wir nicht an. Die Drachen waren zu mächtig. Sie schlugen uns. Und unsere Armee brach weitesgehend zusammen. Die Meisten wussten, dass es keinen Zweck mehr hatte, Widerstand zu leisten. Wir zogen uns zurück.“
Max schwieg. Offenbar gab es nicht mehr zum Sach-verhalt zu sagen.
„Das war alles?“, fragte Zarina beiläufig.
Katarina sah mit einem Ruck auf. „Schön wär´s. Leider werden wiur vor Leo nicht eher Ruhe haben, bis er tot ist“, stellte sie fest.
Ein katlter Schauer durchfuhr Zarina und schoss ihr über den Rücken bis in jeden Einkel ihres Kör-perws.
„Das heißt, ihr mpüsst ihn töten?“
Max nicktzze knapp. Katarina zeigte keine Reakti-on, anscheinend war es kein Thema, über das sie ger-ne zu reden schienen.
„Also ja.“
Zarina blickte nach unten und umklammerte die Hand ihrer Mutter.
Nun sagte lange keiner ein Wort, bis Zarina eine große Weide entdecken konnte, deren zweige bis auf den Biooden reichten. Katarina lies ihre Hand los, um einige Zweige zur Seite zu streichen., Zu dritt traten sie unter die schützenden Äste. Hier stand eine Bank und ein kleiner Tisch aus Holz, Katarina und Max wirkten wesentlich entspannter, als sie sich hinsetz-ten und Zarina in ihre Mitte zogen. Sie saß eine Weile schweigend da.
Dann brach Katarina die Stille.
„Hast...du noch Fragen?“
Zarina hörte auf die Vögel im Garten.
Ja, sie hatte Fragen. Sehr viele Fragen, für die ihre Zeit nicht ausreichte. Mit welcher sollte sie aber an-fangen?
„Fang vorne an“, meinte Max.
„Was ist dir am wichtigsten?“
Auch diese Frage konnte Zarina sich nicht beantwor-ten. Ihr schien alles gleich wichtig.
Was hatte es mit den Geistern auf sich, mit diesem Kreis?
Was mit dem Kleid?
Warum hatten ihre Eltern...
Da wusste sie, was sie wissen wollte.
„Warum seid ihr nie zu mir gekommen?“ Zarina sah zu ihrer Mutter, die angestreng dem Blick ihrer Toch-ter auswich.
„Warum bist du weggegangen und du...“ Ihr Blick wanderte zu ihrem Vater. „...nie gekommen?“
Schweigen folgte auf diese Frage. Zarina sah unsi-cher von einem zum anderen.
Schließlich fing Katarina an. Sie wusste zwar nicht so genau, was sie antworten sollte, aber irgendetwas musste sie ja sagen.
„Zarina...“
Max sah sie überrascht an. Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte.
„Wir konnten nicht.“ Katarinas Mund wurde tro-cken, aber sie musste weitersprechen. Auf ihn konnte sie hier nicht zählen.
„Unsere Anwesenheit hier zujeder Uhrzeit war un-vermeidbar. Es wäre viel zu gefährlich gewesen, einen Ausflug zu machen. Wir bewegen uns jetzt auch so wenig wie möglich weg. Das musst du verstehen. Wenn wir gekonnt hätten, wären wir nicht gegan-gen. Aber bei deinem Va... bei Marc warst du sicher. Dort hätte dich leo auf keinen Fall gesucht.“
Sie verschwieg, dass eigentlich geplant war, Zarina normal auf ihre Schule zu schicken und so weit wie möglich von Leo fern zu halten. Aber das-
„Aber warum habt ihr euch auch nicht gemeldet?“
„Weil...“
„Leo wusste nicht, dass du da bist. Er wusste nur, dass wir keinen Kontakt zu dir hatten. Wenn wir jeglichen Kontakt zu dir aufgenommen hätten, wäre das nicht unbemerkt geblieben“, schaltete sich Max ein und schnitt Katarina das Wort ab.
„Verstehst du? Aber jetzt bist du doch da.“
Katarina zog ihre Tochter zu sich und schloss sie in ihre Arme. Wie sehr sie das vermisst hatte.
Zarina kuschelte sich an die Brust von Katarina und schloss die Augen.
Ihre Eltern wollten bei ihr sein. Sie liebten sich alle. Das wusste sie nun. Und Zarina hatte noch einen Entschluss gefasst:
Sie wollte helfen.
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Zarina - Dunkle Künste - Seite 2 Empty Achtung: Max und Max

Beitrag  ViolinenVirtuosin Fr Jul 06, 2012 2:49 am

Beim Schreiben ist mir aufgefallen, das ich für zwei Personen den gleichen Namen benutze:
Der Freund von Niju(ra) heißt Max, und der Vater von Zarina/Angelina auch! Bitte erschließt das aus dem Zusammenhang! Neuer Name für den Freund: Matthias
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Zarina - Dunkle Künste - Seite 2 Empty cool

Beitrag  Carlos05 Fr Jul 06, 2012 5:42 am

Das neue Kapitel ist echt aufschlussreich! Smile

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Beitrag  alicebella Mi Jul 11, 2012 9:01 pm

ALDA was für a long text!
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Zarina - Dunkle Künste - Seite 2 Empty - 22. Kapitel -

Beitrag  ViolinenVirtuosin Fr Jul 13, 2012 6:16 am

22. Kapitel
„Du willst was?“
Zarina stand auf und tigerte umher. Katarina sah sie verständnislos und mit aufgerissenen Augen an.
„Helfen. Mithelfen!“, sagte Zarina mit fester Stimme und sah ihrer Mutter in die Augen.
„Ich will mithelfen, ihn zu töten.“
Max stand auf. Seine Haltung und Stimme war fest, herrisch.
„Nein. Das kommt nicht in Frage!“
Katarina nickte heftig. „Auf gar keinen Fall.“
Sie stand auf und legte eine Hand af die Schulter von Zarina.
„Wir wissen das zu schätzen, glaube mir. Aber das ist nicht das richtige. Wenn dir nun etwas passieren würde...“ Ihr fuhr ein Schauer über den Rücken.
„Nein!“, entschied Max. „Das ist unmöglich.“
Zarina stampfte trotzig in den Boden.
„Nun bin ich aber hier! Ich will auch meinen Teil tun! Bitte! Ich bin doch schon sechzehn!“
max sah sie stirnrunzelnd an. „Bist du nicht!“
Zarina wurde ein wenig rot. „Na ja, aber fünfzehn.“
Katarina schüttelte den Kopf.
„Nein. Und ich habe jetzt keine Lust mit dir zu strei-ten.“
Damit war von ihrer Seite aus das letzte Wort gespro-chen.
Zarina seufzte.
Sie wusste, dass sie nicht bereit war, aber sie wollte es trotzdem.
„Ich könnte Kämpfen lernen“, schlug sie leise vor. „Ich lerne schnell!“
Aber Katarina schüttelte den Kopf. „Nein. Das will ich nicht verantworten.“
Max sah zur Seite. Er konnte vermutlich nur erah-nen, welchen Drang seine Tochter ins ic spürte.
Er erinnerte sich an seine erste Begegnung mit Kata-rina. Sie war versprochen gewesen, still und in sich gekehrt. Es war bei einer Konferenz des Rates gewe-sen.
Max war mehrere Jahre älter als Katarina. Aber sie wa-ren Vampire, da fiel es nicht ins Gewicht. Damals war er Mitglied im Rat gewesen. Zwar hatte er nichts zu sagen, aber er war da.
Und Katarina auch. Sie hatte spioniert. Max hatte sie erwischt – aber es nicht über das Herz gebracht, es ih-rem Vater zu sagen.
Sie sprachen lange mit einander, trafen sich mehr und mehr. Irgendwann hatte sie begriffen, was für ein Spiel ihr Vater spielte. Daraufhin waren sie zu-sammen geflohen – als verliebte Leute.
Aber auch sie hatte einen Drang gespürt. Und er war sich sicher, dass Zarina denselben fühlte.
Trotzdem war es für sie im Moment unmöglich, ih-nen zu helfen. Vielleicht, ganz vielleicht, wenn sie trainiert hatte und versprach, aufzupassen und sich nicht in Gefahr zu begeben, dann würden sie es viel-leicht erlauben.
Aber jetzt nicht.
Und damit war für ihn die Sache erledigt. Er wusste, dass Katarina mindestens ähnlich dachte, wenn nicht sogar genau so.
Zarina missfiel das zwar, aber sie wusste, dass sie im Moment nichts daran ändern konnte. Auch wenn es ihr nicht gefiel musste sie es so hinnehmen.
Aber sie war entschlossen, die Sache nicht auf sich beruhen zu lassen.

Janette und Louis waren im Schloss eingetroffen. Ja-nette war unsicher. Sie wusste nicht, ob sie die Har-monie zwischen den Dreien stören sollte, indem sie Katarina und Max in Kenntnis setzte, was den An-griff auf sie betraf. Immerhin konnte es wichtig für sie sein, andererseits konnte es auch total unwichtig und belanglos sein. Das Ungeheuer musste nicht von Leo kommen, aber es war logisch und zu vertreten.
Janette ging nachdenklich und langsam in den Gar-ten, wo man sie hingeschickt hatte. Dort hatte man die drei zuletzt gesehen.
Wenn sie es ihnen jetzt sagte, würde Katarina sich bestimmt Sorgen machen. Bei Max wusste sie es nicht genau.
Janette beschloss, die friedliche Stimmung nicht zu zerstören. Bis morgen konnte die Information schon noch warten.
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Beitrag  ViolinenVirtuosin Fr Jul 13, 2012 8:40 pm

23. Kapitel
Am nächsten Morgen gab es wieder Tränen. Nachdem Zarina sich verabschieden musste (denn die Schule ging ja weiter), war Katarina lange Zeit still. Max merkte das wohl, sagte aber nichts. Er brütete über einem Plan der Rebellen, denn ein Kampf stand in Aussicht.
Da klopfte es an die Tür des Arbeitszimmers, wo sich die Beiden aufhielten. Katarina drehte sich mit einem „Herein“ um. Janette und Louis traten ein, beide mit ernstem Gesichtsausdruck. Katarina ahnte das Schlimmste.
„Was ist passiert...“
„Hoheit...“, begann Louis erst einmal und verbeugte sich. Janette sah derweil aus dem Fenster. Es schien ihr komisch vorzukommen, das sie mittlerweile nicht mehr knickste.
„Janette wurde angegriffen. Wir wissen nicht, ob das Ungeheuer von Leo kommt, aber wir vermuten es stark.“ Louis Stimme war fest, Janette bewunderte ihn zutiefst.
Max sah sie ein wenig nachdenklich, aber vor allem besorgt an. Ungewöhnlich, dachte Janette, normaler-weise ist es Katarina, die sich Sorgen macht.
„Nun...ich denke, das es sein könnte. Wo wurdest du denn attackiert?“
„Im Wald“, antwortete Janette, bevor Louis für sie wei-terredete.
„Es war...aus dieser Sage mit dem Rabenlöwen. Oder Löwenraben“, sagte sie ein wenig zerstreut.
Katarina zog die rechte Augenbraue hoch. „Das gibt es also.“
Janette und Louis nickte. „Ja. Aber...es ist tot“, meinte Louis und reckte stolz das Kinn.
Max reagierte darauf nicht. Er sah sorgenvoll zu Ka-tarina.
„Du bist sicher, dass Zarina gut nach Hause kom-men wird?“
„Aber ja“, versicherte sie ihm. „Aber darüber...sollten wir ein anderes Mal sprechen!“, flüsterte sie ihm dann zu.
Max nickte, dann kehrten Ernst und Mut in sein Gesicht zurück. Er wandte sich zu Louis und Janette um.
„Wir werden wohl in Zukunft Niemanden alleine mehr schicken können. Wenn Leo es geschafft hat, derartige Wesen zu kontrollieren, dann ist er mäch-tiger als wir dachten.“
„Oder es mischt noch jemand anderes mit“, warf Ka-tarina ein.
Doch diese Idee stieß auf Ablehnung und Kopfschüt-teln. „Nein, bestimmt nicht. Wer hätte denn Interesse, uns allen zu schaden?“
Katarina zuckte mit den Achseln. „Wer weiß?“
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Beitrag  Carlos05 Sa Okt 20, 2012 8:40 am

Wann geht es weiter?

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